Wen schicken die Wählerinnen und Wähler am 18. Oktober nach Bern? Insgesamt 234 Kandidaten kämpfen in Baselland und Basel-Stadt um zwölf Sitze im Nationalrat (fünf für Basel-Stadt, sieben für Baselland). Aus dieser Anzahl an Kandidierenden stellen wir 36 vor.
Als Erstes zeigen wir sechs Kandidaten aus Basel-Stadt und sechs aus Baselland, die bisher im Nationalrat sassen und politische Schwergewichte sind – der LDP-Politiker Christoph Eymann war zuletzt als Einziger in der obigen Auswahl nicht im Nationalrat, dennoch zählt er mit seiner politischen Erfahrung zu den Schlachtrossen.
Nächste Woche folgen zwölf Kandidaten, die politisch für Aufsehen sorgten und im Wahlkampf für eine Überraschung gut sein könnten – die Hoffnungsträger. Und die Woche darauf stellen wir diejenigen vor, die kaum realistische Chancen auf einen Sitz haben, die jedoch einen Blick wert sind – die Aussenseiter.
In einer separaten Übersicht stellen wir zudem die Ständeratskandidaten aus den beiden Halbkantonen vor.
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Am 17. September findet ein TagesWoche-Podium zum Wahlkampf statt. Im Volkshaus diskutieren Silvia Schenker (SP), Sebastian Frehner (SVP), Daniel Stolz (FDP), Christoph Eymann (LDP) und Sibel Arslan (Bündnis Grüne BastA!) über die brennendsten Themen im Wahlkampf.
Lesen Sie mehr über den Wahlkampf 2015 auf der TagesWoche:
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- Schrot & Korn Wahlkampf-Spezial: Der Auftritt der Sparlampe
- Der grosse Kampf und fünf Sitze in Bern
- Warum das weisse Schaf gehen musste
Der seit 2001 amtierende Basler Erziehungsdirektor Christoph Eymann (1951) steigt zum dritten Mal für die Liberalen in die Nationalratswahlen.
Eymann sass schon von 1991 bis 2001 im Nationalrat, wo er sich für gesellschaftspolitische und
ökologische Anliegen stark machte.
Vor vier Jahren versuchte er erneut den Sprung nach Bern, scheiterte allerdings trotz beachtlichen 7588 Stimmen.
Nun wagt das Aushängeschild der LDP einen neuen Anlauf.
Die Kandidatur von Eymann könnte vor allem
für die amtierenden Nationalräte Markus Lehmann (CVP) und Daniel Stolz (FDP) gefährlich werden.
Eymann geniesst zudem bis weit ins linke Lager hinein hohes Ansehen.
Herbstmesse: Freefall-Tower oder Riesenrad?
«Riesenrad natürlich. Oder haben Sie schon einmal einen Politiker erlebt, dem es Spass macht, sich im freien Fall zu befinden?»
Würden Sie lieber mit Jean Ziegler Monopoly spielen oder mit Christoph Mörgeli «Mensch ärgere dich nicht»?
«Weder noch. Stattdessen möchte ich die beiden Charakterköpfe gerne am selben Tisch platzieren. Ich selbst würde die engagierte Diskussion amüsiert-interessiert von der Tribüne aus verfolgen.»
Was sind Ihre politischen Schwächen?
«Ich habe eine grosse Schwäche für Politikerinnen und Politiker, die über Parteigrenzen hinweg Lösungen suchen und Allianzen schmieden.»
Seit Ende 2012 ist Daniel Stolz für die FDP Basel-Stadt im Nationalrat.
Dass dies der Fall ist, ist Zufall:
Eigentlich hätte der heute amtierende Regierungsrat Baschi Dürr für den im September 2012 verstorbenen
Peter Malama nachrücken sollen.
Doch Dürr verzichtete – und so kam Stolz als Zweitnachrückender zum Zug.
Der 47-jährige Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel ist seit 2006 Präsident der Basler FDP
und sass bis Anfang 2014 im Grossen Rat.
Stolz setzt sich im Nationalrat unter anderem für die
Aufsicht über Krankenkassen und für gute Rahmenbedingungen für die Pharmabranche ein.
Es wird nicht einfach für Stolz, seinen Sitz zu verteidigen.
Vor allem die Kandidatur von Christoph Eymann (LDP) könnte ihm gefährlich werden.
Herbstmesse: Freefall-Tower oder Riesenrad?
«Weder noch – da ich Höhenangst habe.»
Würden Sie lieber mit Jean Ziegler Monopoly spielen oder mit Christoph Mörgeli «Mensch ärgere dich nicht»?
«Am liebsten mit Jean Mörgeli Schach – Schach war meine grosse (Spiel-)Liebe.»
Was sind Ihre politischen Schwächen?
«Ich schreie zu wenig – Schreien generiert ab und zu Aufmerksamkeit.»
Silvia Schenker ohne Politik ist nur schwer vorstellbar.
Die 61-Jährige gehört zum Inventar der Basler SP.
Seit 2003 sitzt Schenker in der grossen Kammer.
Schenker, die als Sozialarbeiterin bei der Kinder- und Erwachsenenschutzbehörde (Kesb) Basel-Stadt arbeitet,
zählt in Bern zu den aktiveren Parlamentarierinnen und
ist auch immer wieder in den nationalen Medien eine gefragte Auskunftsperson.
Ihre Schwerpunkte: Soziales, Migration und Integration. In der SP geht man davon aus,
dass Schenker ihre letzte Amtszeit nicht beenden und vorzeitig zurücktreten wird,
um einer jüngeren Person den Platz freizumachen.
Herbstmesse: Freefall-Tower oder Riesenrad?
«Ich ziehe das Riesenrad vor. Da geht es nicht nur runter, sondern immer wieder rauf. Ausserdem kann ich meinen kleinen Enkel mitnehmen.»
Würden Sie lieber mit Jean Ziegler Monopoly spielen oder mit Christoph Mörgeli «Mensch ärgere dich nicht»?
«Klarer Fall: Umgekehrt, denn ich will Christoph Mörgeli im Monopoly haushoch besiegen – so,
dass er einmal haut- und praxisnah erlebt, wohin der ungebremste Kapitalismus und eine komplett ungerechte Verteilung führen.»
Was sind Ihre politischen Schwächen?
«Das ist eine klassische Frage, die gerne mit ‹Ungeduld› beantwortet wird. Ich sage es aber umgekehrt – nämlich, dass ich manchmal zu viel Geduld habe.»
Seit 2011 ist Markus Lehmann für die CVP Basel-Stadt im Nationalrat.
Dass der ehemalige Parteipräsident der Basler CVP und Grossratspräsident vor vier Jahren den Sprung in die grosse Kammer schaffte,
war eine grosse Überraschung. Lehmann erreichte damals nur 4172 Stimmen – weniger als halb so viele Stimmen wie die abgewählte Nationalrätin Anita Lachenmeier von den Grünen. Lehmann profitierte von der Listenverbindung seiner Partei mit der GLP, EVP und BDP. Diese Verbindung kommt zwar auch dieses Mal wieder zustande, trotzdem gilt Lehmanns Sitz als äusserst gefährdet. Lehmann setzt sich in Bern für die Wiedereinführung von Veloschildern und für eine härtere Bestrafung von Velorowdys ein.
Herbstmesse: Freefall-Tower oder Riesenrad?
«Riesenrad – da habe ich den Weitblick, den es braucht im Leben, kurzfristige Kicks sind nicht meine Sache!»
Würden Sie lieber mit Jean Ziegler Monopoly spielen oder mit Christoph Mörgeli «Mensch ärgere dich nicht»?
«Beides sind quirlige Persönlichkeiten, beide haben einen Unterhaltungswert, da Jean Ziegler keine Ahnung von Wirtschaft hat, würde ich mit ihm Monopoly spielen, dann gewinne ich sicherlich.»
Was sind Ihre politischen Schwächen?
«Schwächen, hat ein Politiker Schwächen? Vielleicht, dass ich mich regelmässig massiv ärgere über unnötige neue Gesetze und Regulierungen, sowie dass in den Parlamenten jeweils alles gesagt wurde zu einem Geschäft, aber nicht von allen!»
Beat Jans trat im Frühling 2010 als Nachrückender von Ruedi Rechsteiner in den Nationalrat ein.
2011 schaffte der Sozialdemokrat die Wiederwahl – und zwar mit dem besten Resultat aller Kandidaten (22’227 Stimmen).
Die Schwerpunkte des 51-Jährigen liegen in der Energie-, Finanz- und Steuerpolitik.
Jans ist selbstständiger Umweltwissenschafter und zählt zu den prägendsten Figuren in der Basler SP.
Er ist für seine pointierten Aussagen bekannt. Seine Wiederwahl dürfte reine Formsache sein.
Herbstmesse: Freefall-Tower oder Riesenrad?
«Ich bevorzuge das Riesenrad: Aufgeregte Schnellschüsse führen in der Politik nicht zu nachhaltigen Lösungen.»
Würden Sie lieber mit Jean Ziegler Monopoly spielen oder mit Christoph Mörgeli «Mensch ärgere dich nicht»?
«Ich bevorzuge Monopoly mit Ziegler. Das andere geht gar nicht.»
Was sind Ihre politischen Schwächen?
«Mein etwas gar baslerisches Hochdeutsch.»
Sebastian Frehner sitzt seit Ende 2010 für die SVP Basel-Stadt im Nationalrat.
In Bern setzt sich der 42-jährige Jurist und selbstständige Unternehmer unter anderem dafür ein, dass Männer nach der Scheidung weniger Unterhaltsbeiträge an ihre Ex-Frauen zahlen müssen
und Vaterschaftstests auch ohne Einwilligung der Mutter möglich sind. Frehner ist seit 2009 Parteipräsident der Basler SVP und sass von 2005 bis Herbst 2014 im Grossen Rat.
Seine Wiederwahl dürfte allein dank der Wählerstärke seiner Partei gesichert sein. Frehners Image ist nach der Berichterstattung der «Basler Zeitung» über Ungereimtheiten bei der Wahlfinanzierung allerdings leicht angeschlagen.
Herbstmesse: Freefall-Tower oder Riesenrad?
«Riesenrad. Denn das Risiko, tief zu fallen, ist schon in der Politik zu gross.»
Würden Sie lieber mit Jean Ziegler Monopoly spielen oder mit Christoph Mörgeli «Mensch ärgere dich nicht»?
«Mit Jean Ziegler. Sein Gesichtsausdruck wäre sicherlich einmalig, wenn er mich mit dem Erwerb der Bahnhofstrasse in Zürich richtig abzocken kann.»
Was sind Ihre politischen Schwächen?
«Ich kann nachtragend sein, was in der Politik nicht immer von Vorteil ist.»
Die 53-jährige Maya Graf ist in Bern ein Schwergewicht der Grünen.
Sie sitzt bereits seit 14 Jahren im Nationalrat und übte 2012/2013 das Amt als Nationalratspräsidentin aus.
Graf ist Bio-Bäuerin in Sissach und setzt sich in Bern insbesondere für eine gentechfreie Umwelt und nachhaltige Landwirtschaft ein.
Auf ihren politischen Themenfeldern ist Graf äusserst erfolgreich.
Mit ihrem Engagement trug sie massgeblich zum Gentech-Moratorium bei, das bis heute laufend verlängert wird.
Ihre Wiederwahl ist allerdings nicht gesichert; die Ausgangslage nach den kantonalen Wahlen im Februar ist für die Partei eher düster. Aktuelle Umfragen sagen den Grünen Stimmenverluste voraus.
Herbstmesse: Freefall-Tower oder Riesenrad?
«Riesenrad, weil ich Aussicht und Weitsicht mehr schätze als Sprünge ins Nichts.»
Würden Sie lieber mit Jean Ziegler Monopoly spielen oder mit Christoph Mörgeli «Mensch ärgere dich nicht»?
«Ich spiele beide Spiele gerne. Aber warum nicht mal gegen eine meiner Kolleginnen im Parlament? Ehrlich gesagt, habe ich in meiner politischen Laufbahn schon mehr als genug mit männlichen Kollegen ‹ausjassen› müssen!»
Was sind Ihre politischen Schwächen?
«Ich rede gerne und viel, mit der praktischen Ausrede, das ja Parlament von parlare kommt.»
Das Kerngeschäft von Eric Nussbaumer ist die Energiewende.
Als Verwaltungsratspräsident der ADEV Energiegenossenschaft steht er der erneuerbaren Energie auch wirtschaftlich nahe.
Die ADEV betreibt Wasser- und Windkraftwerke in der Nordwestschweiz. Nussbaumer ist seit 2007 für die SP im Nationalrat.
Zuvor sass er neun Jahre im Landrat.
Zuletzt musste Nussbaumer eine politische Niederlage einstecken, als er 2013 bei den Ersatzwahlen als Baselbieter Regierungsrat dem SVP-Kandidaten Thomas Weber unterlag.
Nussbaumer spielt Fussball beim FC Concordia Basel und war Captain beim FC Nationalrat.
Herbstmesse: Freefall-Tower oder Riesenrad?
«Riesenrad.»
Würden Sie lieber mit Jean Ziegler Monopoly spielen oder mit Christoph Mörgeli «Mensch ärgere dich nicht»?
«Mit Jean Ziegler einen Abend zu verbringen, ist beste Weiterbildung.»
Was sind Ihre politischen Schwächen?
«Wenn politische Schwächen das Gegenteil von politischen Korrektheiten sind, dann bin ich manchmal zu unverblümt.»
Die Thürner Treuhänderin Daniela Schneeberger ist keine Frau der lauten Töne.
Sie politisiert eher im Hintergrund und mischt sich in Prozesse ein, wenn ihr etwas am Herzen liegt.
Zuletzt war dies bei den Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden (Kesb) der Fall.
Mit mehreren Vorstössen im Nationalrat versuchte sie die «Fehlentwicklung bei der Kesb» zu korrigieren.
Schneeberger, die seit 2011 für die FDP im Nationalrat politisiert, hat neben der Kesb kein eigentliches Kernthema.
Mal ist es die «Bürokratieflut», mal die «starre Mineralölsteuer» oder das Asylwesen, das sie in Bern umtreibt.
Die Wiederwahl der 47-Jährigen ist nicht gesichert. Intern wird Schneeberger von Wirtschaftskammerdirektor Christoph Buser bedrängt, dessen Chancen auf einen Nationalratssitz durchaus intakt sind.
Herbstmesse: Freefall-Tower oder Riesenrad?
«Freefall-Tower – das ist Action pur. Das Riesenrad besuche ich nicht alleine, sondern mit Freunden oder auch romantisch mit meinem Partner.»
Würden Sie lieber mit Jean Ziegler Monopoly spielen oder mit Christoph Mörgeli «Mensch ärgere dich nicht»?
«Solche Gesellschaftsspiele liegen mir nicht – schon als Kind war ich lieber draussen und habe gespielt, geturnt oder mich sonst im Freien bewegt.»
Was sind Ihre politischen Schwächen?
«Ich interessiere mich vor allem für die Menschen – meine Person stelle ich nicht so in den Mittelpunkt. Auch kann ich nicht skrupellos handeln. Das müsste man vielleicht, um wirklich ganz an die Spitze in der Politik zu kommen. Ich kann und will das nicht.»
Thomas de Courten vertritt den Wirtschaftsflügel der Baselbieter SVP.
2011 wurde er in die grosse Kammer gewählt, zuvor sass er acht Jahre im Landrat.
De Courten sorgt weniger mit migrationspolitischen Äusserungen für Furore als mit Vorschlägen zur Sicherung des Wirtschafts- und
vor allem Pharmastandorts. Der 49-Jährige ist Präsident von «Intergenerika», dem schweizerischen Verband der Generika- und Biosimilar-Hersteller,
und war bis vor kurzem Leiter der Wirtschaftsförderung Baselland. De Courten könnte eine grosse Polit-Karriere in Bern bevorstehen,
er wird derzeit als Bundesratskandidat gehandelt. Seine Wiederwahl ist so gut wie gesichert.
Herbstmesse: Freefall-Tower oder Riesenrad?
«Riesenrad! Lieber stetig hinauf, Perspektiven gewinnen, neue Horizonte entdecken und kontrolliert wieder runter auf den Boden der Realität, als nur rasch hinauf, um gleich wieder abzustürzen.»
Würden Sie lieber mit Jean Ziegler Monopoly spielen oder mit Christoph Mörgeli «Mensch ärgere dich nicht»?
«Monopoly mit Ziegler. Das ist die grössere Herausforderung. Vor allem der laufenden Diskussionen über den Spielverlauf wegen.»
Was sind Ihre politischen Schwächen?
«Die oft fehlende Geduld, längst Beschlossenes nochmals und immer wieder von vorne zu diskutieren. Handfestes umsetzen statt Luftschlösser debattieren ist mir sicher mehr gegeben.»
Sie ist eine der schillerndsten Politikerinnen in der SP-Fraktion – und eine der kontroversesten.
Die 67-jährige Susanne Leutenegger Oberholzer fällt mit ihren pointierten Äusserungen schweizweit auf,
sie stand aber auch im Zusammenhang mit ihrer Zweitwohnung in Valbella in der Kritik.
Der Vorwurf: Sie setze sich gegen den Bau von Zweitwohnungen ein und habe kurz vor der Abstimmung darüber selbst
eine Zweitwohnung gekauft.
Ihre politischen Schwerpunkte liegen im Bereich Wirtschaftspolitik, Korruptionsbekämpfung und seit Neuestem: Überwachung. In Bern geniesst sie den Ruf einer routinierten Hardlinerin. Sie kommt auf knapp 20 Jahre im Nationalrat. Ab Oktober dürften es weitere vier Jahren werden. Obwohl sie im internen Nominationsverfahren der Baselbieter SP hinter der Newcomerin Samira Marti landete.
Herbstmesse: Freefall-Tower oder Riesenrad?
«Riesenrad, weil es mich an die Heimatstadt meiner Grosseltern mütterlicherseits erinnert:
Wien.»
Würden Sie lieber mit Jean Ziegler Monopoly spielen oder mit Christoph Mörgeli «Mensch ärgere dich nicht»?
«Ich spiele jedes Spiel lieber mit Jean Ziegler. Mit Christoph Mörgerli würde mir das Spielen rasch vergehen, denn Tricksereien mag ich beim Spiel genauso wenig wie in der Politik.»
Was sind Ihre politischen Schwächen?
«Ich glaube immer noch an das Gute im Menschen.»
Die 51-jährige Elisabeth Schneider-Schneiter rückte 2010 für Katrin Amacker in den Nationalrat nach.
In Bern hat sie sich als kompromissbereite CVP-Politikerin einen Namen gemacht.
Das brachte ihr den Spitznamen «Schutzheilige der Mitte» ein.
Das «Schweizer Fernsehen» kürte sie unlängst zur «Erfolgreichsten» in Bern,
da sie bei fast allen Abstimmungen im Nationalrat im Lager der Sieger war.
Die Kompromissbereitschaft wird Schneider-Schneiter wahlweise als Stärke oder als Unentschlossenheit ausgelegt.
Den Vorwurf, eine Wischiwaschi-Politik zu betreiben, kontert Schneider-Schneiter mit der Aussage,
eine Konsenspolitik mache das Erfolgsmodell Schweiz aus.
Ihre Wiederwahl hängt stark davon ab, wie stark ihr bürgerlicher Mitstreiter Christoph Buser abschneidet.
Herbstmesse: Freefall-Tower oder Riesenrad?
«Freefall-Tower, weil mir das Riesenrad zu langsam geht.»
Würden Sie lieber mit Jean Ziegler Monopoly spielen oder mit Christoph Mörgeli «Mensch ärgere dich nicht»?
«Mit Jean Ziegler Monopoly spielen und mich daran erfreuen, wie er zum Kapitalisten wird.»
Was sind Ihre politischen Schwächen?
«Ich engagiere mich im Zweifel für unsere Region statt für die ganze Schweiz.»